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Altdeutschland: Münzen der Staaten des Deutschen Bundes, des
Zollvereins und des Norddeutschen Bundes - bis zur Reichsgründung
1871
Die Napoleonischen Kriege zu Beginn des 19.
Jahrhunderts führten zur endgültigen Zertrümmerung des ohnehin zur
reinen Hülle gewordenen "Heiligen
Römischen Reiches". Dieses Ende des Heiligen Römischen
Reiches wurde schließlich durch den Wiener Kongress besiegelt. An
die Stelle des Heiligen Römischen Reiches trat 1815 der "Deutsche
Bund", der die Wahrung der Souveränität seiner Mitgliedsstaaten
ausdrücklich zum Programm erhob.
Die wirtschaftliche Entwicklung mit Industrie und Handel
erforderte aber innerhalb der deutschen Kleinstaaterei ein möglichst
einheitliches Währungssystem. 1828/29 schlossen Preußen, Bayern,
Hessen und Württemberg einen Zollvertrag ab, aus dem 1834 der
Deutsche Zollverein entstand. Dem schlossen sich mit Ausnahme
Österreichs fast sämtliche deutschen Staaten an.
Am 30.Juli beschlossen die "Zollvereinsstaaten" in der
"Dresdener Münzkonvention" auf der Grundlage des preußischen
Münzsystems den "Doppeltaler" als gemeinsame Vereinsmünze zu prägen
Danach wurden aus der "Feinen Mark" Silber 14 Taler
geschlagen. Der Taler hatte 30 Silbergroschen zu 12 Pfennigen.
Den Bestrebungen, Deutschland auf demokratischem Weg zu
einigen - Höhepunkt war die bürgerliche Revolution von 1848,
niedergeschlagen vor allem von preußischen Truppen - standen zum
einen die feudalen politischen Verhältnisse, zum anderen aber auch
die Rivalität zwischen Preußen und Österreich gegenüber.
Unter Beteiligung Österreichs kam es am 24.1.1857 zum Wiener
Münzvertrag. Danach wurden in den Zollvereinsstaaten sowie
Österreich und Liechtenstein nun aus dem Zollpfund von 500 Gramm 15
Doppeltaler bzw. 30 Taler geprägt. Der Wert der Handelsgoldmünze
Krone richtete sich nach dem jeweiligen Preisverhältnis zwischen
Gold und Silber.
Da der Konflikt zwischen Preußen und Österreich sich weiter
zuspitzte, Preußen alles daran setzte, Österreich aus dem Deutschen
Bund zu verdrängen, kam es - nach dem österreichisch-preußischen
Krieg - im August 1866 unter der Vorherrschaft Preußens zur Gründung
des Norddeutschen Bundes, dem 22 Staaten nördlich des Main
beitraten. Der Deutsche Bund wurde aufgelöst.
Nach dem Krieg Preußens gegen Frankreich,
bei dem sich dann auch die Staaten Süddeutschlands an der Seite
Preußens beteiligten, kam es 1871 zur Gründung des "Deutschen
Reiches".
Als Literatur zu den Münzen dieser Zeit empfehle ich für den
schnellen Überblick Günter Schön, Jean-Francois Cartier:
Weltmünzkatalog des 19. Jahrhunderts, (hier
zitiert als "Schön") sowie Arnold, Küthmann, Steinhilber: Großer
deutscher Münzkatalog von 1800 bis heute,
(hier zitiert als AKS), dazu krause publications: Standard Catalog of German
Coins (hier zitiert als "Krause"), Gerd-Volker
Weege: Deutsche Münzen 800 - 2001 (hier zitiert als "Weege") ,
Gerald Reppa:1000 Jahre Deutsche
Münzgeschichte - Vom Denar zum Euro (zitiert als
"Reppa")
Hier nun ein kleiner Überblick über die Münzprägungen
einzelner Staaten, der Herzogtümer, Fürstentümer und Königreiche in
Alt-Deutschland.
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Münzen in der Zeit des "Heiligen Römischen Reiches
Deutscher Nation"
Münzen der Staaten des Deutschen Bundes, des Zollvereins
und des Norddeutschen Bundes bis 1871
|
Anhalt-Bernburg,
Herzogtum |
|
Baden,
Großherzogtum |
|
Bayern, Königreich |
|
Braunschweig,
Herzogtum |
|
Bremen, Freie Stadt |
|
Frankfurt, Freie Stadt |
|
Hamburg, Freie Stadt |
|
Hannover, Königreich |
|
Hessen (Hessen-Kassel),
Kurfürstentum |
|
Mecklenburg-Schwerin,
Großherzogtum |
|
Mecklenburg-Strelitz,
Großherzogtum |
|
Nassau, Herzogtum |
|
Oldenburg, Großherzogtum |
 |
Preußen, Königreich |
|
Reuß jüngerer
Linie, Fürstentum |
|
Sachsen, Königreich |
|
Sachsen-Weimar-Eisenach,
Großherzogtum |
|
Sachsen-Coburg
und Gotha, Herzogtum |
|
Schleswig-Holstein,
Herzogtümer |
|
Schwarzburg-Rudolstadt,
Fürstentum |
|
Schwarzburg-Sonderhausen,
Fürstentum |
|
Waldeck und Pyrmont,
Fürstentum |
|
Westfalen, Königreich |
 |
Württemberg, Königreich |
|
Würzburg, Großherzogtum |
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Münzen des Deutschen Reiches (Kaiserreich)
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